Programm «Aufbruch Psychiatrie»

Anlaufstelle für psychisch beeinträchtigte Menschen schaffen

1992 wurden im Rahmen des von der Bundesregierung initiierten Programms „Aufbruch Psychiatrie“ unter Regie des Amtsarztes zwei Mitarbeiterinnen eingestellt. Ziel war, in Finsterwalde eine niedrigschwellige und doch qualifizierte Anlaufstelle für psychisch kranke Menschen zu schaffen, obwohl zu dieser Zeit der spätere enorme Bedarf noch gar nicht anzusehen war. Ziel zwei war, nach Auslaufen der Anschubfinanzierung eine Rechtsform gefunden zu haben, unter der diese Anlaufstellen weiter eigenständig arbeiten können.

Nachdem Räumlichkeiten angemietet und eingerichtet waren, wurden im Frühjahr 1993 alle privat und von Amts wegen Interessierten von den beiden ersten Mitarbeiterinnen (Frau Hoffman und Frau Möwitz) zu einer Versammlung eingeladen, in der es um den weiteren Bestand der Kontakt-und Beratungsstelle ging. Die Versammlung entschied sich für die Gründung eines Vereins als Träger.

10. August 1993 Eintrag in das Vereinsregister

Mühe, Engagement und Kraft durch zwei «Gründerinnen»

Der Verein LebensWert e.V. Finsterwalde wurde am 10. August 1993 in das Vereinsregister eingetragen und sind Mitglied des PARITÄTISCHEN.

Das liest sich bis hierher ganz nüchtern und sachlich. Wieviel Mühe, Engagement und Kraft jedoch in dieser Zeit nötig war und von den beiden „Gründerinnen“ aufgebracht wurde, die eine mit Schwung und Elan, die andere mit der Besonnenheit des Alters, lässt sich schlecht beschreiben. Oft musste der Amtsarzt Nothilfe leisten und wenn es mal gar nicht weiter gehen wollte, gab es Rat und Hilfe aus dem Ministerium Regine Hildebrand.

Kontakt- und Beratungsstelle, Eingliederungshilfe, Selbsthilfekontaktstelle

Gemeinsames Engagement und Teamgeist von Vorstand und Mitarbeiter:innen

Inzwischen ist der Verein durch gemeinsames Engagement und Teamgeist von Vorstand und Mitarbeiterinnen gewachsen, hat an Qualität und Stabilität gewonnen und ist eine feste Größe im Landkreis geworden. Angefangen haben wir mit einer Klientin, die regelmäßig in unsere Kontakt- und Beratungsstelle kam und drei Bewohnern der betreuten Wohngemeinschaft. Inzwischen werden weit über 200 Personen in den Kontakt- und Beratungsstellen betreut.Seit 2008 betreiben wir neben der Hauptstelle in Finsterwalde 2 weitere Kontakt- und Beratungsstellen in Herzberg und in Elsterwerda. Erweitert hat sich auch unser Angebot der Eingliederungshilfe – mittlerweile gibt es 2 WG’s und auch das Betreute Wohnen im eigenen Wohnbereich ist zu einem wichtigen, festen Hilfsangebot geworden.

Ab 2003 ist in Finsterwalde die Tagesstätte als weiterer Baustein der Eingliederungshilfe hinzugekommen. Seitdem bieten wir ein fest strukturiertes Tages– und Wochenangebot an. Das soziale Training innerhalb der Kleingruppe steht hier im besonderen Vordergrund.

Im Februar 2021 erweiterte der Verein sein Angebot mit der neu gegründeten Selbsthilfekontaktstelle (SHK). Diese ist zuständig für die Unterstützung, Beratung und Begleitung von Menschen zur organisierten Selbsthilfe in einer Selbsthilfegruppe (SHG) im gesamten Landkreis Elbe-Elster.